Archiv der Kategorie: Bedenkenswertes

Natürliches Leben – künstliches Leben

C.M. Boger (International Hahnemannian Association, 1902):

„In den letzten Jahren gab es eine starke Bewegung hin zur Natur und zu natürlichen Dingen. …und es gibt nichts, was die müden underschöpften Geschäftsleute und Gesellschaftsmenschen von heute mehr brauchen. …Wir haben in jeder Hinsicht des Wortes ein künstliches Leben geführt und dies hat unsere Nerven strapaziert und unsere Gesundheit ruiniert. Denken Sie hundert Jahre zurück und schauen Sie, wie unsere Vorfahren …lebten, in strohgedeckten Hütten, sie liefen oder rannten barfuss, aßen einfaches herzhaftes Essen und trugen weite Kleidung aus Bärenfell. Natürlich können wir nach Jahren des künstlichen Lebens unsere Natur nicht in kurzer Zeit verändern, aber es ist eine große Hilfe, einen Schritt in diese Richtung zu gehen. …Die besten Heilungen geschehen bei Leuten auf dem Land, die näher an der Natur leben als ihre städtischen Verwandten. Alle unsere chronisch Kranken sollten reichlich Sauerstoff und Bewegung im Freien bekommen.“

C.M. Boger (Homoeopathic Recorder, 1929):

„Pneumonie (Lungenentzündung) ist eine Ausscheidungs-Krise wie jede andere akute Krankheit. Um in akuten Krankheiten Heilung zu fördern, ist es notwendig, so schnell wie möglich die Gifte auszuscheiden, die diese akuten Krankheiten mit sich bringen. Hierfür gibt es nichts wirkungsvolleres als einfaches Wasser und nichts zu essen. Die Ärzte, die ihre Pneumonie- und Typhus- und andere Patienten ständig füttern, haben alle hohe Sterblichkeitsraten. Wenn Sie damit beginnen, etwas zu essen zu geben, geben Sie Fruchtsaft, dann Wasser oder etwas der Art. Das hat zwar mit der eigentlichen Behandlung nichts zu tun, ist aber genauso wichtig und hilfreich wie die homöopathische Arznei.“

Cyrus Maxwell Boger M.D.

geboren am 13.5.1861 in Annville, Pennsylvania (USA)
gestorben 1935 in Parkersburg, Virginia

Deutsche Abstammung, daher Studium der Homöopathischen Literatur in der Originalsprache.

C. M. Boger war einer der einflussreichsten Homöopathen seiner Zeit. Weithin berühmt wegen seine Behandlungserfolge, anerkanntes und oft leitendes Mitglied zahlreicher homöopathischer Organisationen. Fleißiger und kreativer Autor, eigene Repertorien, eine Vielzahl von Artikeln und Diskussionsbeiträge.

Seiner Werke entstanden auf der Basis einer exzellenten Kenntnis der hom. Literatur und der Materia Medica, sowie einer 47-jährigen erfolgreichen Praxistätigkeit.

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die so singen, oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freie Leben
Und in die Welt wird zurückbegeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit wieder gatten,
Und man in Märchen und Gedichten
Erkannt die wahren Weltgeschichten,
Dann fliegt vor einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.

Israelischer Soldat: »Warum haben wir in Israel nicht so einen wie den Dalai Lama?

Mit dem Rücken zur Tanzfläche sitzt ein Israeli mit Vollbart und langen lockigen Haaren. Er schaut Fischern zu, die im Dunklen ein Fischernetz aus dem Meer ziehen. Er heißt Aviv Melzer. Vor drei Monaten ist er nach Goa gekommen, »und irgendwie bin ich hier hängen geblieben«. Es klingt traurig. Aviv erzählt, dass sein Vater ein »sehr hoher Offizier« in der israelischen Armee sei, für ihn sei es daher logisch gewesen, auch in die Armee zu gehen. Er war in einer Eliteeinheit. Heute fragt er sich, was die Armee mit ihm gemacht habe. Er erzählt vom jüngsten Gaza-Krieg: »Das war wie im Film. Wir haben um unser Leben geschossen, ich habe viel Blut gesehen.« Bilder vom Krieg kämen ihm in Träumen hoch, »ausgerechnet hier«, sagt er. In den Augen der vielen anderen Israelis in Goa (Indien) könne er »eine Verrücktheit erkennen, die ich auch besitze«.

Zwei streunende Hunde haben sich neben Aviv in den Sand gelegt. Er sagt, es sei ein schmaler Grat zwischen Verrücktsein und Heilsein, wenn man aus der Armee entlassen werde. »Man hat uns als Kinder in die Armee geschickt, und wir mussten schreckliche Dinge tun.« Aviv will nun zum Dalai Lama ins nordindische Dharamsala fahren. »Das tut mir vielleicht gut.« Dann sagt er, er wolle jetzt lieber alleine bleiben, und verabschiedet sich mit der Frage: »Warum haben wir in Israel nicht so einen wie den Dalai Lama?«

(aus der »Süddeutschen Zeitung« vom 13./14.3.2010)

Wissenschaftliche Wahrheit

Eine wissenschaftliche Wahrheit triumphiert nicht, indem sie ihre Gegner überzeugt und ihnen den Weg zum Licht weist, sondern weil diese Gegner allmählich aussterben und eine neue Generation heranwächst, der sie schon vertraut ist.
Max Planck

Nichts ist so unwiderstehlich wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.
Voltaire