Wenn ich mir vorstelle, was derzeit in der Welt vor sich geht, und wir uns diesem Geschehen auch nicht entziehen können, dann wünsche ich mir, dass das, was John Lennon in seinem Song „Imagine“ uns nahezubringen versucht, bald Wirklichkeit werden möge.
Vor kurzem besuchte ich einen sehr interessanten Vortrag im „Haus am Fluss“ in Ulm, von Frau Dr. Andrea El-Danasouri zum Thema Welt-Ethos. Diese Erklärung, die auf Initiative von Prof. Hans Küng von Führern aller Weltreligionen 1993 in Chicago nach intensiven Beratungen verfasst wurde, hat nichts Geringeres im Sinn als ein Leben in Frieden unter allen Menschen. Eine Utopie, die noch auf Verwirklichung wartet – es wird Zeit! Kein Frieden in der Welt wenn es keinen Frieden unter den Religionen gibt. Ich halte es für einen Meilenstein in der Geschichte der Menschheit, dass erstmals alle Religionsführer sich auf diese Grundsätze geeinigt haben. Im unteren Link ist der Volle Text der Erklärung (sehr lesenswert!) zu finden. Diese Grundsätze basieren insbesondere auf 5 Regeln:
1) Goldene Regel: „Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu!“ Oder: „Was du willst das man dir tut, das tue auch den anderen!“ Die Regel ist uralt und simpel, jedoch im Alltag sehr schwer und nur mit großer Achtsamkeit umzusetzen. Dorothée Sölle: Das „innere Gespräch“ wird übertönt vom Lärm der Welt. Dies können wir durch Meditation und Achtsamkeit ändern.
2) Der Schutz des Lebens: „Du sollst nicht töten!“ Oder: „Hab Ehrfurcht vor dem Leben!“ Führt zu einer Kultur der Gewaltlosigkeit gegenüber allen lebenden Wesen (Menschen, Tiere, Pflanzen) und einem Ende der Ausbeutung. Alles auf unserem Planeten, ja der gesamte Kosmos ist miteinander verflochten und existiert nicht getrennt voneinander.
3) Kultur der Solidarität und gerechten Wirtschaftsordnung: „Du sollst nicht stehlen!“ Oder: „Handle gerecht und fair!“ Kein Mensch hat das Recht, einen anderen zu bestehlen oder sich an dessen oder am Gemeinschaftseigentum zu vergreifen. Umgekehrt hat auch keiner das Recht, sein Eigentum ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer und der Erde zu gebrauchen. Wirtschaftliche oder politische Macht ist zum Dienst an den Menschen zu gebrauchen.
4) Kultur der Toleranz und Wahrhaftigkeit: „Du sollst nicht lügen!“ Oder: „Rede und handle wahrhaftig!“ Gilt insbesondere für Massenmedien, Wissenschaft, Politik sowie Repräsentanten von Religionen. Es gibt keine Weltgerechtigkeit ohne Wahrhaftigkeit und Menschlichkeit!
5) Kultur der Gleichberechtigung und Partnerschaft von Mann und Frau: „Du sollst nicht Unzucht treiben!“ Oder: „Achtet und liebet einander!“ Keine sexuelle Ausbeutung! Es gibt keine Menschlichkeit ohne partnerschaftliches Zusammenleben.
Die Achtung dieser Grundsätze kann zu einem Wandel des Bewusstseins beim Einzelnen und der Öffentlichkeit führen. Die Geschichte zeigt, dass bisher anders die Erde nicht verändert werden konnte. Die Initiatoren des „Weltethos“ verpflichten sich auf ein besseres gegenseitiges Verstehen sowie auf sozialverträgliche, Frieden fördernde und naturfreundliche Lebensformen. Alle Menschen, ob religiös oder nicht, sind eingeladen, dasselbe zu tun!
Dieses Jahr hat es mich wieder gepackt, es muss ja nicht gleich der ganze Marathon sein wie letztes Jahr, aber der Halbmarathon hat es mir angetan. Wie immer laufe ich in Barfuß-Schuhen, die haben es mir einfach angetan (siehe meinen Beitrag: Lauftraining T).
Das Wetter am 27.9. war ideal, die Stimmung großartig. Wie immer laufe ich ohne auf die Uhr zu achten, dafür höre ich auf meinen Körper und richte mich nach dem Motto: „Laufe einfach, mühelos und sanft, dann bist du schnell„! So macht es mir Freude und ich hetzte mich nicht ab, sondern bleibe im gesundheitsverträglichen Bereich. Das brachte mir in meiner Altersklasse (64) mit einer Zeit von 02:06:26 den 56. Platz. Immerhin. Und ich konnte lachen bis zum Schluss anstatt mit schmerzverzerrtem Gesicht das Mitleid der Zuschauer zu erregen. Finde ich einfach besser so. Und ich soll ja schließlich mit gutem Beispiel voran gehen. Hoffe das ist mir gelungen.
Jawohl – ca. 200 m vor dem Ziel – zufällig hat mich ein alter Bekannter mit seinem Objektiv erwischt!
Warum bin ich dieses Jahr beim Einstein-Marathon dabei?
Nicht, dass es irgendeine Bedeutung hätte, jedoch geht es mir um pure Lebensfreude, Freude an der Bewegung, letztlich den Erhalt der eigenen Gesundheit. Vielleicht wird jemand animiert, ebenfalls mitzumachen, oder mich zu unterstützen? Oder einfach nur dabei zu sein? Den letzten Anstoß zu diesem Vorhaben gab bei mir der wunderbare Film: »Sein letztes Rennen« mit Dieter Hallervorden in der besten Rolle seines Lebens.
Weiterhin nahm ich mir vor, den Marathon mit Vibram Barfußschuhen zu laufen, was mir letztlich auch gelang, somit bin ich jetzt Finisher mit 4:59:13 und damit gerade noch in meinem Wunschbereich von 4 Plus geblieben. Die Anregung zum Barfußlaufen kam aus dem Buch „Born to run“ von Chrostopher McDougall, das mich sehr begeistert und überzeugt hat. Hier ein kurzes Exzerpt über die mir wichtigsten Inhalte des Buches: